Dienstag, 28. Februar 2017

Ein kleiner Ritter im Glück


GENÄHT


Zarte Sonnenstrahlen spiegeln sich in polierten Rüstungen. Bunte Banner wehen im Wind. Hufgetrappel durchdringt die spannungsgeladene Luft. Ansonsten ist es still. Ganz still. Dann endlich ertönen die Fanfaren. Das Zeichen für den kleinen Ritter sich fest um den Sattel zu klammern, die Zügel anzuziehen und in wildem Galopp loszureiten: Auf in ein neues spannendes Abenteuer!

So, oder so ähnlich, lässt sich unser Morgen gestern beschreiben. Was war der Minimann aufgeregt. Und das schon seit Tagen. Und dann endlich hörte er die erlösenden Worte aus meinem Mund: "Na los, zieh dich an. Wir machen uns auf den Weg." Und los ging es in den Kindergarten zum lang ersehnten Faschingsfest.




Schon seit dem letzten Fasching war für den Minimann klar, dass er in diesem Jahr als Ritter gehen wird. Und mindestens genauso klar war es für mich, dass ich ihm das Kostüm wieder selber nähen werde.
Wie auch schon bei unserem Feuerwehrmann und unserem Krokodil, bin ich ein großer Freund von Kostümen die man auch ohne Fasching (wenigstens teilweise) noch tragen kann. Also sollte es ein Kapuzenpulli im Kettenhemd-Look werden, mit einem einfachen Waffenrock darüber. Den Helm hatte er schon von der Oma bekommen und ein Schwert sollte sich auch noch finden lassen. So der Plan...



 
Die Stoffe für sein Kostüm hat sich der Minimann übrigens alle selber bei einem gemeinsamen Besuch im Stoffladen ausgesucht. Es war echt zum dahin schmelzen wie er mit seinem Ritterhelm auf dem Kopf und meinem Handy mit Ritterbild-Vorlage in der Hand, durch die Gänge geschlichen ist und nach den passenden Stoffen Ausschau gehalten hat.


 
Schon vor einer Weile bin ich auf die wundervollen Schnitte der lieben Verona gestoßen. In ihrer Zuckerwolkenfabrik findet ihr Schnitte nach dem einzigartigen Echtgrößensystem. "Perfekt sitzende Kleidung für besonders schlanke oder kräftige Kids", heißt es in der Beschreibung. Das weckte mein Interesse. Denn auch der Minimann ist ein Kind, das bei der Textilindustrie im wahrsten Sinne des Wortes durchs Raster rutscht. Von der Länge her sind wir aktuell bei Größe 110 angekommen. Aber von der Weite her passt er locker in eine 98 hinein. Vor allem bei Hosen ist es schwierig. Ich habe ihm schon ewig keine Hose mehr gekauft. In die mit Knopf und Reißverschluss passt er zwei mal hinein und wenn man die mit Bändchen so eng schnürt, dass sie nicht mehr von den Hüften rutschen, bilden sich solche Dellen, dass schon beim Hinsehen furchtbar unbequem ist.




Für unser Ritterkostüm habe ich mich also an Veronas Zauberlehrling gewagt - einen unheimlich vielseitigen Basic Pulli. Und ich bin sehr begeistert; sowohl vom Schnitt als auch vom Echtgrößensystem. (Liebe Verona, falls du das lesen solltest: ich warte schon ganz ungeduldig auf deine Hosenschnitte :))
Ich habe den Pulli mit Rennfahrerkapuze, Fake-Raglan-Teilung und Bauchtasche genäht. Ärmel und Kapuze habe ich im Kettenhemd-Look mit passendem Stoff aus der Faschingsabteilung versehen. Und für die Brust habe ich noch einen kleinen Ritterplott enfworfen. Und weil es mal wieder Zeit ist euch für all eure lieben Kommentare zu danken, dürft ihr euch diesen (als .studio Datei) hier als FREEBIE herunter laden.




Der Waffenrock war schnell genäht. Einfach ein Rechteckt in doppelter Stofflage mit Kopfloch in der Mitte und mit Schrägband abgesetzt. An den Seiten habe ich für die bessere Passform noch jeweils einen Knopf zum Verschließen angebracht. Ein wenig schwieriger war das Wappen. Eigentlich wollte der Minimann ja ein Löwenritter werden. Aber auf meiner ein wenig ernüchternden Suche nach Inspiration bin ich auf die tollen Stickdateien "Rittersleut" von Susalabim gestoßen. Die waren perfekt für mich als RitterMutti und stolze NeuStickmaschinenBesitzerin (Aber von Letzterem muss ich euch dann ein anderes Mal erzählen:)


 
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie seine Augen geleuchtet haben, als er das fertige Kostüm zum ersten mal anziehen durfte.
"Jetzt Brauche ich nur noch ein Schwert und ein Pferd." Na was für ein Zufall, dass sich das Pferdchen schon als kleine Überraschung im Arbeitszimmer versteckt hatte. Ein Rest Walkloaden, etwas Filz, ein Stock aus dem Wald, die Füllung eines Kissens (vom Möbelschweden), zwei schwarze Knöpfe und ein wenig Paketband und schon war das Pferdchen fertig.
Um das Schwert hat sich dann unser Herr Papa gekümmert. Mit ein paar Holzresten, ganz viel Liebe, etwas Schleifpapier und seiner neuen Säge :), hat er dem Minimann am Wochenende das schönste Holzschwert gebaut, das ich je gesehen habe.
Der kleine Lederbeutel für das nötige Kleingeld befand sich noch vom Elisabethfest in seiner Verkleidungskiste.




Und so ausgestattet wuselt nun den ganzen Tag ein kleiner Ritter bei uns herum, der sein Kostüm jedes Mal zum Essen ablegt, damit es nicht schmutzig wird und er es recht lange tragen kann :)  



Wir machen uns jetzt mal auf den Weg in eine neue Runde Kindergartenfasching!
Habt eine schöne Woche!
Alles Liebe,
Euer FräuleinMutti Rebekka



Alles Wichtige im Überblick:


Schnitt: "Zauberlehrling Hood" von der Zuckerwolkenfabrik

Stoff: grauer Jersey, bordeaux farbener Leinen und "KettenhemdStoff" aus dem örtlichen Stoffladen
Plott: FräuleinMutti

Stickdatei: "Rittersleut" von Susalabim 
Verlinkt bei: Creadienstag (#268), HoT (#89), Made4Boys (Februar), Kiddikram (Februar)

Donnerstag, 23. Februar 2017

Meine neuen SofaSocken


GESTRICKT


Nach einer gefühlten Ewigkeit hat es hier endlich einmal wieder geRUMSt. Aber diesmal ist mein RUMS nicht unter der Nähmaschine hervorgeschlüpft, sondern vielmehr von den Nadeln gesprungen.


Momentan sind unsere Tage sehr spannungsgeladen und ereignisreich. Und unsere Nächte stehen dem in fast nichts nach :) Daher bin ich zur Zeit abends immer so k.o., dass der Schrei des Sofas irgendwie viel verlockender klingt das leise Flüstern der Nähmaschine. Und so werden hier sobald die Mäuse im Bett sind, die Füße hochgelegt, ein Teechen geschlüft und die Stricknadeln geschwungen - so ganz ohne irgendwas geht ja eben auch nicht ;)



Damit mit das mit meinem Projekt "Socken-Stricken-Lernen" auch klappt, wird hier fleißig ein paar nach dem anderen angeschlagen. So ganz langsam klappt es auch schon fast ohne Blick in die Anleitung.



Für dieses Paar habe ich 48 Maschen auf dem Sockenwunder von addi (Stärke 3,0) angeschlagen. Dafür habe ich wieder die Karisma von Drops Design verwendet und meine aktuelle Lieblingsfarbe - senfgelb - mit cremeweiß und olivegrün kombiniert. Ich mag diese Farbkombi sehr. Was meint ihr?





Dank dicker Socken kann ich jetzt also abends mit warmen Füßen auf dem Sofa liegen und fleißig weiter Sockenstricken üben ;)
Ich wünsche euch eine wunderschöne Restwoche!

Alles Liebe,
Euer FräuleinMutti Rebekka




Alles Wichtige im Überblick:

Nadeln: addi Sockenwunder in der Stärke 3,0
Wolle: Karisma von Drops Desing hier über Wollplatz bestellt
Anleitung: einfach mal hier bei Youtube durchgeklickt

Verlinkt bei: RUMS (8/17), Stricklust


Dienstag, 14. Februar 2017

Das addi Sockenwunder - ein Ehrfahrungsbericht in Erdbeersocken


GESTRICKT

Silvester - Bilanz für die vergangenen 365 Tage ziehen und Strategien entwickeln wie man im kommenden Jahr alles noch besser machen kann. Das neue Jahr, dass wie eine leere Buchseite vor einem liegt und nur darauf wartet mit einem neuen, noch hervorstechenderen Kapitel beschrieben zu werden.
Mit dem Rauchen aufhören, weniger Süßigkeiten essen, mehr Sport treiben.... Es gibt ja soooooo viele Vorsätze... Aber ich rauche nicht, ohne Süßigkeiten überlebe ich nicht und für (richtigen) Sport habe ich einfach keine Zeit. Außerdem sind zwei Kinder sowieso viel effektiver als der beste Personal Trainer. :))
Einen Vorsatz für das neue Jahr wollte ich aber trotzdem unbedingt haben... einen schönen...  

In meinem Kopf gibt es eine Liste mit Dingen die ich gerne können würde; Dinge die ich gerne lernen möchte. Nach einem Geistesblitz am Neujahrsmorgen wurden diese Wünsche nun einfach in Vorsätze umbenannt. Und da Erfolgserlebnisse ja bekanntlich die beste Motivation sind, habe ich mir für dieses Jahr zwei kleine Sachen heraus gesucht:

      1. Ich möchte lernen wie man Socken strickt!

Stricken kann ich ja. Aber Socken... Da habe ich mich noch nie heran getraut... Wo ich doch Nadelspiele überhaupt nicht leiden kann und man bestimmt ewig viel Abnehmen und wieder Zunehmen muss... Alles ganz schön abschreckend. Der überzeugende Anstoß kam dann als ich bei einer Verlosung der Handmade Kultur zufällig ein Sockenwunder von addi gewonnen habe - eine nur 25cm (!) lange Rundstricknadel die sich ideal zum Stricken von Socken eignen soll.
Also habe ich einfach mal das schlaue Internet befragt, mir sämtliche Videos und Anleitungen angeschaut (eine Anleitung liegt den Nadeln leider nicht bei) und dann einfach drauf los gestrickt. Ich habe es sowohl mit einem herkömmlichen Nadelspiel als auch mit dem addi Sockenwunder ausprobiert. Und wie bereits auf Instagram versprochen, wollte ich euch nun einmal ausführlich von meinen Erfahrungen berichten:



Wer vergleichen will, muss alles ausprobieren und das am Besten gleichzeitig. Also habe ich zwei Paar Erdbeersocken gestrickt: einmal in Gr. 18 auf dem herkömmlichen Nadelspiel für das Junimädchen und einmal in Gr. 29 auf dem addi Sockenwunder für den Minimann.

Zunächst einmal alles Wichtige im Überblick:

Wolle: 

Karisma von Drops Design mit einer Lauflänge von 100 m auf 50 g (Also deutlich dicker als herkömmlich Sockenwolle, die ich natürlich nicht in meinem Fundus hatte.)
 
Technik: 

Maschen aufstricken, Bündchenmuster (2rechts, 2 links), Käppchenverse, Bandspitze und Maschenstich zum abketten
 
Nadeln und Anschlag:

Auf dem herkömmlichen Nadelspiel mit Nadelstärke 3,0 habe ich 36 Maschen angeschlagen und auf dem addi Sockenwunder, ebenfalls Nadelstärke 3,0, habe ich 44 Maschen angeschlagen



VORTEILE DES ADDI SOCKENWUNDERS 


Erst einmal vorne weg: Ja, man kann mit dem Sockenwunder wirklich Socken stricken. Und das sogar vom Anfang bis zum Ende!!!!

Ein riesiger Vorteil dabei ist, wie ich finde ist, dass man nicht ständig zwischen den einzelnen Nadeln wechseln muss und das Stricken so deutlich schneller und leichter von der Hand geht. 

Dadurch, dass man nicht zwischen den einzelnen Nadeln wechseln muss, bekommt man außerdem ein schöneres und gleichmäßigeres Strickbild.

Beim Stricken mit mehreren Farben, verhäddern sich die einzelnen Garne nicht ständig in den Nadeln. 

Man muss nicht immer darauf achten, dass man alle fünf Nadeln  beisammen hat und man kann das Ganze auch mal einfach so in die Tasche schmeißen. Auch fallen einem nicht ständig die Nadeln aus den Händen wenn man mit Baby im Kängurubeutel strickend durch die Gegend läuft - ein großer Vorteil für alle Socken strickenden Muttis mit wenig Zeit und Tragebaby ;) 



NACHTEILE DES ADDI SOCKENWUNDERS (Vorteile beim Nadelspiel) 

Leider kann man mit dem Sockenwunder keine Babystrümpfchen stricken, da es mit sinkender Maschenzahl immer unhandlicher wird. Ich habe beispielsweise versucht mit 36 Maschen zu stricken, was mir auch trotz Zerren und Schieben nicht wirklich gelungen ist. (Liebes addi Team, hier müsst ihr euch unbedingt noch was einfallen lassen. Vielleicht ein kürzeres Seil zwischen den Nadeln...)
Auch das Stricken der Sockenspitze ist durch die vielen Abnahmen ein wenig fummelig, aber machbar. Meine Strümpfe habe ich wie gesagt komplett auf dem Sockenwunder gestrickt.

Während beim Nadelspiel die einzelnen Nadeln auch als Orientierung dienen - die Verse wird beispielsweise über die erste und vierte Nadel gestrickt - muss man beim Sockenwunder deutlich mehr zählen bzw. Maschenmarkierer setzen um die richtigen Stellen für die Ab- und Zunahmen zu treffen. 

Da das Sockenwunder über eine kurze (4,5cm in der linken Hand) und eine längere Nadel (7,0 cm in der rechten Hand) verfügt (bei Linkshändern umgekehrt), sind die Rückreihen, beispielsweise bei der Verse, ein wenig komplizierter zu Stricken. Denn dann wechselt die kurze Nadel in die rechte Hand, obwohl sie als Arbeitsnadel deutlich weniger Griff und Hebewirkung hat. Im Internet gibt es aber schon einige Tricks, wie man das auch durch rückwärts Stricken umgehen kann.
 
Von einigen habe ich gehört, dass sie mit dem Sockenwunder überhaupt nicht klar kommen, da sich beim Stricken sofort die Finger verkrampfen. Diesen Aspekt kann ich für mich überhaupt nicht bestätigen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch relativ kleine und zierliche Hände habe :)


FAZIT


Erst einmal bin ich mächtig stolz, dass es trotz Auftrennen, Feststellen, dass es doch richtig war und wieder neu stricken, tatsächlich Socken geworden sind. Nur das mit der richtigen Größe muss ich noch heraus finden: die für den Minimann sind zu groß und die für das Junimädchen zu klein... Aber das nächste Paar ist schon angefangen :) 

Aber zurück zum Vergleich: Ihr seht, wie wahrscheinlich überall, gibt es auch hier nicht DIE eine Empfehlung. Alles hat seine Vor- und Nachteile und Jeder sollte für sich selber entscheiden, was für ihn mehr Relevanz hat. Ausprobieren solltet ihr es unbedingt!!!
Ich als bekennender Nadelspielhasser, greife auf alle Fälle lieber zum Sockenwunder, da es sich damit viel einfacher und schneller stricken lässt. Dafür nehme ich auch das Maschenzählen auf mich. Und das Junimädchen bekommt dann eben erst selbst gestrickte Strümpfe, wenn sie ein wenig größer ist :)



 
Ach ja, da gab es ja noch einenWunsch/Vorsatz für dieses Jahr:

     2. Ich möchte lernen, wie man so eine richtig schöne Patchworkdecke näht! 

Es scheint, dass das wundervolle Projekt "6 Köpfe 12 Blöcke" eigens für mich gemacht wurde :) Wenn das nichts wird mit der Umsetzung meines Vorsatzes, dann weiß ich auch nicht. Momentan befinde ich mich aber immer noch in der Stoffauswahl-und-Bewunderungs-Phase :)) Aber sobald es Fortschritte gibt, werde ich euch davon berichten :)

Bis dahin wünsche ich euch erst einmal eine wundervolle Woche!
Alles Liebe,
Euer FräuleinMutti Rebekka





Verlinkt bei: Creadienstag (#266), HoT (#87), Gehäkeltes und Gestricktes, Kiddikram (Februar)

Freitag, 3. Februar 2017

Vor Freude tanzend, nachdenklich weinen - das Leben als Mutti


Heute mal wieder ein Blogpost der etwas anderen Art. Ein bisschen persönlicher, ein bisschen mehr vom Herzen her - ein bisschen mehr MUTTI.

Diese Woche hatte unser Junimädchen ein kleines Jubiläum: ganze sieben Monate ist sie nun schon bei uns. Und wir freuen uns über jede einzelne Sekunde dieser so unerklärlich schnell dahinschwindenden Zeit. Aber an solchen besonderen Tagen überfällt es einen auch manchmal ein bisschen mehr als an anderen. Man blickt zurück auf das was war und versucht sich vorzustellen was noch so alles kommen wird. Man ist unheimlich glücklich und dankbar, macht sich aber gleichzeitig auch Gedanken und stellt viele Dinge in Frage. Vor Freude tanzend, nachdenklich weinen - ein Gefühlschaos vom Feinsten.



 
Vor sieben Monaten hat mich ein kleiner wundervoller Mensch zur Zweifach-Mutti gemacht. Vieles hat sich seitdem verändert in meinem Leben. Vieles ist schöner, manches ein bisschen anstrengender geworden. Ob ich es mir genauso vorgestellt habe, kann ich euch nicht einmal sagen. Ich bin mir nicht sicher ob ich überhaupt irgendwelche konkreten Vorstellungen gehabt habe. 




 
Beim Minimann war das komplett anders. Da habe ich Bücher gelesen, Kurse besucht, Listen erstellt, alle nötigen und unnötigen Dinge Monate im Voraus besorgt, mich im Geburtshaus und zur Sicherheit darüber hinaus auch noch in allen nahegelegenen Krankenhäusern zur Geburt angemeldet, jede Kleinigkeit in mehreren Tagebüchern dokumentiert und mir 24 Stunden rund um die Uhr Gedanken gemacht. 
Beim Junimädchen dagegen war das alles nicht der Fall. Ich weiß nicht woran es liegt. Vielleicht weil man beim zweiten Kind schon so etwas wie Experte in Sachen Muttiwerden ist. Vielleicht aber auch weil neben Mamisein, Ehe, Beruf, Haushalt und dem ganzen anderen Rest nicht mehr so viel Zeit für Tagebücher, Ratgeber und Geburtsvorbereitungskurse bleibt. Vielen Muttis, mit denen ich gesprochen habe, geht es da sehr ähnlich. Sind wir deswegen zu schlechteren Müttern geworden? Haben wir unseren Ehrgeiz verloren?




 
Und auch der Alltag mit dem zweiten Kind ist anders als beim Ersten. Früher hat sich alles um den Minimann gedreht. Die ganze Tagesplanung wurde nach seinem Rhythmus ausgerichtet. Das Junimädchen muss sich dagegen viel zu häufig an unseren Rhythmus anpassen. Den großen Bruder in den Kindergarten bringen und abholen, Arztbesuche, Besorgungen, Freizeitaktivitäten - überall ist sie dabei und das manchmal auch obwohl sie gerade eigentlich eines ihrer Schläfchen machen würde. Großeltern die einem unter die Arme greifen sind weit weg und unser HerrPapa verlässt das Haus wenn wir noch schlafen und kommt erst am späten Nachmittag wieder Heim. Den größten Teil des Tages gibt es also nur uns drei und einer ist auf den anderen angewiesen.
Manchmal plagt mich schon mein schlechtes Gewissen, wenn ich sie mal wieder wecken musste, weil die Bring- und Abholzeiten des großen Bruders mit ihren Schläfchen kollidieren. 




 
Aber ist all das überhaupt notwendig? Muss man sich immer so viele Gedanken machen und alles in Frage stellen??? Braucht man immer eine Liste, einen Plan? Muss man zu Allem und Jedem die Meinung so genannter Experten befragen und abwägen?
Wenn mich das Leben als Zweifach-Mutti eines gelehrt hat, dann ist es, dass die Antwort auf diese Fragen ganz eindeutig "NEIN!" lautet. 




 
Die schwierigste Lektion für mich war/ist, dass das Leben einfach nicht planbar ist - schon gar nicht mit Kindern. Es ist in 99,9% der Fälle ein flexibles Reagieren auf die Dinge die da auf einen zu kommen. 

Ach, wie habe ich meine To-Do-Listen und durchkalkulierten Pläne geliebt. Aber nachdem immer mindestens einer von beiden diese boykottiert, sei es durch Krankheit, durch eine eigene Meinung oder einfach nur durch schlechte Laune (die Jedem zuzugestehen ist), war es höchste Zeit sie über den Haufen zu werfen - sonst war ich am Ende immer die mit der schlechtenn Laune :). Wenn ich mal einen Tag lang überhaupt nichts produktives geschafft habe, weil es die Entwicklung des Junimädchen gerade erforderte sie zu einem  Kängurubaby (bei uns wird die Manduca auch liebevoll der Kängurubeutel genannt) zu machen, dann ärgert mich das mittlerweile nicht mehr ganz so sehr. Und wenn ich mal ein paar Minuten Freizeit habe, weil das Junimädchen gerade schläft, dann nutze ich diese lieber, um dem Minimann meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, anstatt dem vollen Wäscheständer oder dem nächsten Blogpost :). 



 
Eigentlich ist es doch alles ganz einfach, oder? Wenn man sich doch nur ganz auf sich selbst konzentrieren könnte... Aber nein.... Blöde Kommentare von Krankenschwestern können einem als frisch gebackene Mutti das so sehr gewünschte Stillen versauen, der ständige Vergleich mit anderen Müttern kann einem mächtig auf die Füße fallen und die ach so gut gemeinten Ratschläge aus Familie und Umfeld können einen in seinen Grundfesten ins Wanken bringen.
Dabei gibt es doch gar kein richtig und kein falsch. Weder in Vorbereitung auf das kleine Menschlein noch bei der Geburt, noch bei den 100.000 Dingen die im Laufe der Entwicklung auf einen zukommen. Man muss auf sich selbst hören und den Weg finden, der für einen selbst am besten ist. Und von diesem Weg darf man sich von nichts und niemandem abbringen lassen. Und das fällt mir persönlich beim zweiten Kind schon deutlich leichter. Man wächst an seinen Aufgaben und auch Fehler können zu diesem Wachstum beitragen. Denn egal was du tust, für DEIN Kind wirst immer DU die perfekte Mutti sein!!!!

Dankeschön fürs Lesen!!! 
Alles Liebe und einen wundervollen Start in ein Wochenende mit ganz viel Zeit zum Mamisein,
Euer FräuleinMutti Rebekka


 



PS: Die drei Hosen (Schnitt von hier) die ihr auf den Bildern seht sind übrigens so ein ganz tolles Beispiel: Zugeschnitten habe ich sie schon im September letzten Jahres und der Blogpost war für spätestens Dezember geplant. Fertig geworden ist die letzte Hose schlussendlich vor einer Woche. Ein Glück machen die von mir so über alles geliebten Mitwachshosen ihrem Namen alle Ehre. Zwar sitzt die Hose mit dem tollen Butterfly Women von Enemenemeins auf den Fotos von letzter Woche schon deutlich straffer als die mit den Eichhörnchen auf den Bildern von Oktober, aber passen tun sie alle drei noch :)

PPS: Falls ihr Lust habt, schaut doch mal HIER auf meinem letzten Blogpost vorbei - es gibt was tolles zu gewinneeeeeennnn :))



Mittwoch, 1. Februar 2017

Frühjahrputz auf Wolken - Probenähen für LunaJu und VERLOSUNG

GENÄHT

Mit dem Einmotten der Weihnachtsdeko ist hier das Frühjahrsputzfieber ausgebrochen. Seit ein paar Wochen wird hier geräumt und entstaubt, geputzt und umgestaltet, dekoriert und aufgehübscht was das Zeug hält. Neue Gardienen wurden besorgt (ja, beim Besorgen ist es leider bislang geblieben:)), Bilder aufgehängt, Schränke gerückt un das ganze Haus mit Frühblühern bestückt. Gerade sind wir dabei das Kinderzimmer des Minimannes ein bisschen umzugestalten.
Und quasi so nebenbei bin ich den ganzen Tag am Aufräumen. Irgendwie scheint es bei uns eine höhere Macht zu geben, die Dinge an Plätze befördert, an denen sie gar nicht zu suchen haben und das scheinbar sobald man dem soeben aufgeräumten Teil des Hauses den Rücken zukehrt. Wisst ihr was ich meine? :)
Aber wenigstens an einer Stelle ist nun damit Schluss und das Dank des neuen Ebooks von LunaJu: Dem Wolkenaufräumer.


 
Der Wolkenaufräumer ist ein liebevoll gestalteter Beutel, der mit einem Reißverschluss auf der Vorderseite geschlossen und an einer praktischen Aufhängung überall befestigt werden kann. Und das Ganze im farbenfrohen Regenschirm/-bogen/-wolken-Design. In voller Größe hat er eine Maße von etwa 55x48cm.



Unser Wolkenäufräumer ziert die selbstgebaute Garderobe des Minimannes und hat, wie ihr auf dem ersten Foto sehen könnt, seinen Zweck schon voll erfüllt. Beim Aufbügeln der Jacken muss ich manchmal noch etwas nachhelfen (Kapuze und drüber geht halt schneller, wenn das Spielzeug ruft :)) aber das Durcheinander von herumfliegenden Handschuhen, Schals und Mützen ist endgültig vorbei.


Damit unser Wolkenäufräumer besser an die Garderobe passt, habe ich ihn um 25% verkleinert. Außerdem habe ich, anders als im Ebook, die Regentropfen nicht appliziert, sondern runter baumeln lassen und den Regenschirm außerdem noch mit einem selbst entworfenen Plott aufgehübscht. 
 

 
Ob als Hüter von Schal, Mütze und Co., als Spielzeugaufbewahrer oder doch als Kuschelfreundesammler am Kinderbettchen - die Einsatzgebierte des Wolkenaufräumers sind vielfältig. Hier könnt ihr die Designbeispiele der anderen Probenähmädels bewundern und selbst euch davon überzeugen.




Und als kleine Unterstützung im Kampf gegen eure höheren Mächte, darf ich nun ein Wolkenaufräumer Ebook an euch verlosen. Wenn ihr an der Verlosung teilnehmen möchtet, dann schreibt mir doch einfach in die Kommentare, an welcher Stelle eurer vier Wände ihr einen solchen Ordnungshelfer dingend gebrauchen könntet. Teilnehmen können alle die das 18. Lebenssjahr vollendet haben. Eine Barauszahlung ist nich möglich. Das Gewinnspiel beginnt jetzt und endet am Sonntag den 5. Februar um 20.00 Uhr. Der Gewinner wird anschließend hier auf dem Blog bekannt gegeben. 

Ich drücke euch ganz feste die Daumen!!
Alles Liebe,
Euer FräuleinMutti Rebekka 





Nachtrag vom 10.02.2017

Ohje da habt ich doch fast verfessen den Gewinner bekannt zu geben. Na nun aber schnell. Trommelwirbel an und schon beißt ähh greift meine kleine Losfee beherzt in den Lostopf:




Herzlichen Glückwunsch liebe Ulrike!!! Eine Mail ist schon auf dem Weg zu dir...

 


Verlinkt bei: Plotterliebe (2017), Kiddikram (Februar), LunaJu Designbeispiele